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Paula Radcliffe feierte heuer beim London Marathon ihr Comeback und ihren Abschied vom Leistungssport gleichermaßen.
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IAAF bestätigt in Bericht Unschuld Paula Radcliffes
Seit vergangenem Sommer sah sich Marathon-Weltrekordhalterin Paula Radcliffe massiven Anschuldigungen konfrontiert, sie hätte Zeit ihrer Karriere mit Blutdoping betrogen. Laut Berichten des Leichtathletik-Weltverbandes IAAF und UK Anti-Doping sind diese Anschuldigungen jedoch haltlos.
Paula Radcliffe wäre aufgrund von „groben Missinterpretationen unverarbeiteter und unvollständiger Daten öffentlich des Blutdopings angeklagt worden“, heißt es in einem Statement des Leichtathletik-Weltverbandes IAAF, welcher ein 25-seitiges Dokument veröffentlichte, um zu den medialen Anschuldigungen zur flächendeckender Missachtung von Unregelmäßigkeiten in Blutprofilen in den vergangenen Jahren zumindest teilweise Stellung zu nehmen. Sobald die Welt Anti Doping Agentur WADA ihre Untersuchungen abgeschlossen habe, werde es eine Erklärung geben, „die eine eindeutige und plausible Erklärung für Werte in Paula Radcliffs Profil vorsieht, die ihre Unschuld beweist.“ Während die Untersuchungen der WADA also noch laufen, hat neben der IAAF auch UK Anti Doping unabhängige Ermittlungen abgeschlossen, die sich mti den Resultaten der IAAF-Ermittlungen decken. „Paulas Daten füttern keine Hinweise, dass sie jemals die Anti-Doping-Regeln missachtet hätte“, heißt es im Bericht.

Kritik nach Nicht-Veröffentlichung der Blutwerte
Im vergangenen Sommer veröffentlichte der deutsche TV-Sender ARD gemeinsam mit der britischen Tageszeitung „Sunday Times“ die Anschuldigungen, der Leichtathletik-Weltverband IAAF hätte zwischen 2001 und 2012 rund 12.000 Bluttest von etwa 5.000 Athleten absichtlich zurückgehalten. Besonders in Großbritannien haben darauf einige Athleten ihre Blutwerte veröffentlicht, um zu unterstreichen, dass sie sauber sind – so zum Beispiel Mo Farah. Paula Radcliffe wählte den anderen Weg, weigerte sich öffentlich, ihre Blutwerte zu veröffentlichen, weil dies einen Eingriff in ihre Privatsphäre darstellte. Und das obwohl in der medialen Diskussion drei verdächtige Werte diskutiert wurden, die die Britin – unterstützt von Experten – mit natürlichen Erklärungen zu widerlegen versuchte. Daraufhin sah sich die ehemalige Marathon-Weltklasseläuferin mitten im Kreuzfeuer der Kritik und ungerechtfertigter Bauschal-Vorverurteilungen ausgesetzt, sie selbst beteuerte aber stets, nie zu leistungssteigernde Substanzen gegriffen zu haben. Die IAAF und die WADA leiteten darauf Ermittlungen gegen Paula Radcliffe ein und untersuchten alte Tests. „Das ist ein gutes Beispiel, wie gefährlich es ist, wenn man Athleten aufgrund von unvollständigen Daten einfach und haltlos beschuldigt“, beschließt das IAAF-Statement.

Schaden entstanden

Paula Radcliffe äußerte sich in einem Interview mit der BBC trotz der Bestätigung ihrer Unschuld geknickt. „Es hätte nie so weit kommen dürfen. Mein öffentliches Vorgehen hatte einen Grund: Ich wollte mich und meinen Namen schützen. Jetzt ist ein Schaden in meiner Reputation und in der Reputation des Sports entstanden.“ Ed Harry, britischer Leichtathletik-Experte und Kommentator der BBC, zeigt sich im Bericht auf der Website der BBC erleichtert: „Die Anschuldigungen der Sunday Times und der ARD waren nicht wissenschaftlich fundiert. Die Aussagen zweier Experten reichen nicht, um Werte in Blutprofilen zu analysieren. Diese Anschuldigungen brauchen eine derartig starke Widerlegung. Die IAAF begrüßt investigativen Journalismus, aber nicht auf Basis von schlechter Wissenschaft und einigen Argumenten.“
Text: SIP / TK
Foto: London Marathon